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Die Sage von der (toten) Zeitung und dem (lebendigen) Internet
23.11.2010

The content ist the medium

Einmal mehr will eine Studie beweisen, dass die Zeitungen immer näher zum Friedhof ziehen und durch Online Medien ersetzt werden. Dieses Mal ist es die Y&R-Gruppe welche die Erkenntnisse unter den Titeln -Mobiltelefone verdrängen die Tageszeitungen- und -Schweizer können auf Gratiszeitungen verzichten- verkauft und damit gleichzeitig beweist, dass eine gut aufgestellte Agenturgruppe eben längst auf diese Trends vorbereitet ist - und crossmedial kreiert!

Wer etwas genauer hinschaut stellt aber bei der Analyse der Resultate fest, dass die Internet-Nutzer als zweithäufigste Nutzung das -Lesen der Online-Ausgaben von Zeitungen- angeben. Wie war das doch vor ein paar Jahren mit der damals bahnbrechenden Erkenntnis «The medium is the message»? Vielleicht müsste heute -The content is the medium- getitelt werden. Wenn die Leser einfach dem Inhalt folgen, so müssen sich sie die Inhalts-Produzenten (hier immer noch die Zeitungs-Verlage) eigentlich keine Sorgen machen. Es braucht nur den Mut, auch für Online-Nutzung Geld zu verlangen. Robert Murdoch will es konsequent wissen und lanciert 2011 die erste Tageszeitung fürs iPad - gegen Bezahlung.

Und wie war das mit dem Verzicht auf die Gratis-Zeitungen? Die Erklärung, dass Internet und Mobiltelefon niemand hergeben würde ist wohl so logisch wie das Amen in der Kirche. Auf bezahlte Services will ja niemand verzichten. Und im Notfall könnte man 20Minuten ja auch noch gratis auf dem Mobile oder im Internet lesen. Honi soit qui mal i pense.

Für einmal eine gute Nachricht gab es für Joiz aus Biel -die must-carry-TV-Linzenz. Bei alle Freude über diesen Entscheid muss der Sender zuerst beweisen, dass er auch Werbemarkt-tauglich ist und mit Werbespots genau so -überschwemmt- wird, wie mit Anfragen für das Casting der Moderation und Redaktion. Daumen drücken!

Und zum Schluss noch eine Lese-Empfehlung, falls die «Die Unperfekten» fertig gelesen sind: Als Alternative zum xten Kommentar zu den Nicht-Ereignissen im der Basler MedienProvinz empfehle ich den Vortrag von Kari Lüönd, den er am Berner Medien-Tag gehalten hat. Das ist wirklich spannend! Hier der Link dazu.